Apps – Eine dauerhafte, sichere und nachhaltige Versorgung?

Gesundheit ist das höchste Gut

Die Digitalisierung erfasst zunehmend das Gesundheitswesen. Egal ob Versicherte, Patient*innen, gesundheitsbewusste User*innen, immer mehr Menschen informieren sich im Internet, nutzen Wearables oder Applikationen (Apps), um ihre Gesundheitsdaten zu tracken, auszuwerten und damit einen Beitrag zu ihrer Gesundheit leisten zu können. Momentan wird der Markt der Gesundheits-Apps von Lifestyle- und Wellness-Apps beherrscht, wobei nur wenige Apps für eine dauerhafte, sichere und nachhaltige Versorgung ausgelegt sind. Dabei werten viele Apps die Gesundheitsdaten der User*innen aus, jedoch können gesunde Laien sowie medizinisches Fachpersonal derzeit nicht feststellen, ob eine App sowie deren Empfehlungen von „guter Qualität sind“ (Beerheide, 2016).

Das Potenzial von Apps
Wenn wir unser eigenes Verhalten reflektieren, stellen einige sicher fest, dass die Digitalisierung längst nicht mehr wegzudenken ist. Natürlich nicht, denn jede Person nutzt sie auf eine eigene Art und Weise. Die eine Person überprüft die täglichen Schritte, die andere schaut sich lustige Reels oder Fitnessvideos an, die nächste Person nutzt es für Rezeptinspirationen, Podcasts oder für die Kommunikation mit der eigenen Krankenkasse. Das bisherige Manko: häufig ist die Person danach auf sich allein gestellt. Eine App in der betrieblichen Gesundheitsförderung kann hier ergänzend wirken und viele Aspekte aufgreifen und miteinander vereinen:

  • User*innen können ihr Verhalten selbstständig und beliebig tracken.
  • Inhalte und Wissensvermittlungen können individuell stattfinden – die User*innen entscheiden selbst, wann und wo möchte ich „lernen“.
  • Inhalte können sich selbstständig ausgesucht werden. Für die eine Person ist es z.B. das Thema „Meal Prep“, für die andere Person das Essen mit der Familie.
  • Im besten Fall stehen qualifizierte (Ernährungs-)Fachkräfte hinter der App, die ihre Angebote im Bereich BGF adäquat und qualifiziert anpassen können.
  • Individuelle Ziele und Reminder können eingestellt werden, um so die Achtsamkeit im Alltag zu steigern – genau dort, wo die Veränderungen stattfinden.

 

Der Vorteil für Krankenkassen
Apps können Menschen erreichen, die bisher aus unterschiedlichsten Gründen noch keine professionelle Hilfe in Anspruch genommen haben. Demnach bieten sie die Möglichkeit eine breite Bevölkerungsgruppe zu erreichen (BinDhim et al. 2014):

  • Die Barrierefreiheit kann und sollte berücksichtigt werden.
  • Im Vorfeld, vor Inanspruchnahme des Gesundheitssystems, könnten bereits lebensstilbezogene Veränderungen initiiert werden.
  • Die Daten können potenziell dabei helfen, die Konsumgewohnheiten der Versicherten besser nachzuvollziehen, zu verstehen und mögliche Versorgungsdefizite zu identifizieren.
  • Die versicherte Person wird mit Ihren Bedürfnissen in den Mittelpunkt gestellt.
  • Erleichterter Zugang zu medizinischen Informationen für Laien und medizinisches Fachpersonal.

„Um Gesundheits-Apps in der Prävention sinnvoll einzusetzen, müssen die Nutzerpräferenzen genau evaluiert und den Anwenderinnen und Anwendern bei der Identifikation wirksamer Apps geholfen werden. Nutzer wie Experten sollten schon in der Entwicklung von Apps beteiligt werden, um die Evidenz zu überprüfen und Risiken früh zu erkennen“ (Bundesministerium für Gesundheit, 2016)

Und wie geht es weiter?
Durch unsere weitreichende Marktanalyse, diverse Gespräche mit unterschiedlichsten Akteuren des Gesundheitswesens sowie einen starken Partner an unserer Seite, der uns bezüglich der Technik unterstützt, ist es uns gelungen eine App zu entwickeln, die sich momentan noch in der Testphase befindet. Das Bundesministerium für Gesundheit hat in der CHARISMHA-Studie verschiedene Kriterien aufgestellt, wie eine App-Entwicklung umgesetzt werden kann. Angelehnt an diesen Empfehlungen lassen wir aktuell unsere Test-User*innen erste Entwürfe der App bewerten. Anschließend werden wir im letzten Quartal dieses Jahres die Ergebnisse auswerten und in die Optimierung der App einfließen lassen. Dabei wird die App nicht nur aus technischer Sicht, sondern auch aus der Sicht von Krankenkassen, User*innen, Ärzt*innen und Ernährungsfachkräften getestet. Für uns ein absolutes Muss und ein sehr spannendes Projekt.

Sie möchten mehr über dieses Projekt erfahren? Dann schreiben Sie uns gerne an unter Praevention@Kraaibeek.de oder folgen Sie uns auf Instagram @kraaibeek_gmbh.

Quellen:

Beerheide, R. (2016). Gesundheits-Apps: Viele Chancen, wenig Evidenz. Dtsch. Arztebk 2016; 113 (26): A-1242 / B -1040 / C- 1024

Abgerufen auf:
https://www.aerzteblatt.de/archiv/180500/Gesundheits-Apps-Viele-Chancen-wenig-Evidenz
Bundesministerium für Gesundheit (2016). Chancen und Risiken von Gesundheits-Apps. Charismha.

Abgerufen auf:
https://www.bundesgesundheitsministerium.de/fileadmin/Dateien/3_Downloads/A/App-Studie/CHARISMHA_gesamt_V.01.3-20160424.pdf
BinDhim, N.F., McGeechan, K. & Trevena, L. (2014). Who Uses Smoking Cessation Apps? A Feasibility Study Across Three Countries via Smartphones. JMIR mHealth and uHealth 2(1):e4.
Verfügbar unter http://mhealth.jmir.org/2014/1/e4/ [Zugriff 28.05.2021.]

 

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