Schon immer ging es in der Ernährungswelt rund, und Fortbildungen gehörten nach einer fundierten Ausbildung schon immer zur Weiterentwicklung einer Ernährungsfachkraft dazu. Doch spätestens seit Beginn der Corona-Krise scheint sie sich noch schneller zu drehen. Schritt zu halten kann da manchmal schwer fallen. Gleichzeitig lässt sich jede Krise auch als Chance sehen und wir wollen in diesem Beitrag mal schauen, worauf es ankommt, um mit Freude weiterhin in einem wunderbaren Arbeitsfeld mit der Zeit zu gehen und den eigenen Weg zu finden.
Sind Ausbildung und Studium ausreichend? Ausbildung und Studium beinhalten schon wesentliche Elemente dessen beinhalten, was im späteren Berufsfeld von absoluter Notwendigkeit ist: Praxiserfahrung!
Ganz gleich, ob der eigene Schwerpunkt eher im Präventions- oder im Therapiebereich liegt, in der Beratungspraxis oder in der betrieblichen Gesundheitsförderung bzw. -management (BGF/BGM) liegt (oder zukünftig liegen wird), für unsere Fachkompetenz ist es wichtig, dass wir unser theoretisches Fachwissen unserem Gegenüber auch vermitteln können. Früher war das meist nur in Präsenz möglich, doch heute können wir auch online arbeiten – und das kann eine echte Bereicherung und auch Erleichterung sein, weil wir mit geringem Zeit- und/oder Reiseaufwand zusammenkommen können. Und nach zwei Jahren Pandemie gehört es für viele auch schon zum „New Normal“.
Vielleicht haben Ausbildung und Studium bereits online stattgefunden, so dass Kenntnisse über die verschiedenen Video-Plattformen bereits bestehen, über die wir nun auch Beratungen, Vorträge, Workshops oder auch Kochkurse anbieten können. Doch wer sich noch nicht so gut auskennt, kann sich entweder autodidaktisch in (kostenfreien) Online-Tutorials weiterbilden oder auch entsprechende Präsenz-Kurse besuchen, um in der aktuellen Zeit und zukünftig unser Angebot auf adäquat auf die Beine zu stellen.
Wie können Fort- und Weiterbildungen unterstützen? Fort- und Weiterbildungsangebote gibt es viele, und sie sind lohnenswert, wenn sie Antworten auf die aktuellen eigenen Fragen geben. Für Anfänger:innen im digitalen Bereich geht es möglicherweise erst einmal darum, welche Plattformen es mit welchen Vor- und Nachteilen gibt? Da geht es nicht nur um Fragen der Bedienbarkeit oder Kosten, sondern welche dieser Plattformen den europäischen Datenschutz beachten? Das Gute ist, wenn man sich erstmal für einen Anbieter entschieden und sich mit diesem vertraut gemacht hat, ist’s auch nicht so schwer, die anderen zu erlernen. Wenn man sich beispielsweise für Zoom (unterliegt nicht dem europäischen Datenschutz!) entscheidet, der BGF-Auftraggeber aber lieber Teams oder WebEx nutzt, dann ist es keine Hexerei mehr, diese zu verstehen und sich auch in diesen wohlzufühlen. (Übrigens! Auch wenn es natürlich professioneller wirkt, wenn wir uns bereits mit allen Plattformen auskennen, ist es auch nicht schlimm, unseren Auftraggeber um kurze Starthilfe zu bitten.)
Nach diesen ersten Schritten geht’s dann um die attraktive Wissensweitergabe: Wie können interaktiv die Inhalte vermittelt werden, wenn wir mal mehr als einen „einfachen“ Vortrag halten wollen? Wie können beispielsweise Umfragen erstellt werden, Gruppenarbeiten in Form von Breakout-Sessions eingerichtet werden und wie können wir unser Gegenüber zum aktiven Beitrag motivieren?
Ein weiterer Pluspunkt dieser digitalen Zeiten ist, dass wir nun kostenfrei auf uns aufmerksam machen können, denn Instagram, Facebook und LinkedIn oder auch Tiktok, Podcasts, Videos oder Newsletter sind Möglichkeiten, die jede:r nutzen kann. Ein Tipp dabei ist, dass wir Ernährungsfachkräfte deutlich machen, dass wir keine Food-Blogger:innen sind, die sich allein über schöne (Food-) Bilder präsentieren. Wir können wissenswerte Inhalte liefern: Wirkung von Nährstoffen und Lebensmitteln auf die Gesundheit, Ergebnisse aus Studien, Erfahrungen mit Klient:innen oder Patient:innen und natürlich auch unsere Angebote können hier mit Bildern und/oder (gesprochenen) Worten für alle sichtbar werden.
Ein guter Plan ist ein guter Plan! Noch ein Tipp: Hilfreich ist es, sich einen Redaktionsplan zu machen! Wann soll welcher Inhalt wie veröffentlicht werden. Dabei kommt es wie immer darauf an, dass ein realistischer Plan aufgestellt wird. Ein Beispiel für Instagram: Macht lieber einen Beitrag (einen Post) pro Woche, aber dafür dauerhaft, also nicht jeden Tag einen, dessen Erstellung euch so unter Druck setzt, dass ihr am Ende wieder aufhört. Wie man sinnvoll die Social-Media-Kanäle nutzt oder wie ein guter Redaktionsplan aufgestellt wird, dafür gibt es natürlich auch Weiterbildungsangebote. Dieses Wissen wird noch (zu) selten in der Ausbildung und Studium vermittelt, gehört aber mittlerweile zur Kompetenz einer modernen Ernährungsfachkraft dazu, um im digitalen Zeitalter auf dem Markt mitspielen und über die wunderbaren Bereiche Essen und Ernährung Wissenswertes vermitteln zu können.
Resumée: Welche Fortbildungen sind aktuell hilfreich?
- Grundlagen zu Konferenzplattformen, Break-out-Sessions sowie Tools zur Umfrageerstellung
- Grundlagen und Aufbau-Fortbildung zur pädagogisch und didaktisch wertvollen, digitalen Wissensvermittlung
- Fortbildung zu Algorithmen von Social-Media-Kanälen
Bildquelle: ©avel-chuklanov unsplash